Molekulare Wasserstofftherapie – ein Überblick über klinische Studien und Ergebnisse
Hennie Marie Johnsen, Marianne Hiorth and Jo Klaveness, Norwegen, Molecules 2023 Vol. 28 Issue 23 Pages 7785, Accession Number: doi:10.3390/molecules28237785
Abstrakt
Aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften wurde Wasserstoffgas (H2) in vitro, in Tierversuchen und in Humanstudien für ein breites Spektrum von therapeutischen Indikationen untersucht. Eine einfache Suche nach „Wasserstoffgas“ in verschiedenen medizinischen Datenbanken ergab mehr als 2.000 Veröffentlichungen, die sich mit Wasserstoffgas als potenzieller neuer Arzneimittelsubstanz befassen. Eine parallele Suche in Registern für klinische Studien ergab ebenfalls viele Treffer, was die Vielfalt der laufenden klinischen Studien zur Wasserstofftherapie widerspiegelt. Ziel dieser Übersicht ist es, die aktuellen Erkenntnisse über die Wasserstofftherapie in den 81 identifizierten klinischen Studien und 64 wissenschaftlichen Veröffentlichungen über Studien am Menschen zu bewerten und zu diskutieren. Positive Indikationen wurden in den wichtigsten Krankheitsbereichen gefunden, darunter Herz–Kreislauf–Erkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen, Störungen des zentralen Nervensystems, Infektionen und viele mehr. Die verfügbaren Verabreichungsmethoden, die aufgrund der Explosionsgefahr und der geringen Löslichkeit von Wasserstoff problematisch sein können, sowie mögliche künftige innovative Technologien zur Abschwächung dieser Probleme wurden besprochen. Abschließend werden die Ergebnisse mit dem Ziel diskutiert, die folgenden Fragen zu beantworten: Wird Wasserstoffgas in der künftigen klinischen Praxis ein neuer Wirkstoff sein? Wenn ja, wie könnte die Verabreichungsform aussehen und die klinischen Indikationen?
Schlussfolgerungen
Zusammenfassend sind wir zuversichtlich, dass die H2–Therapie in Zukunft bei einigen spezifischen Krankheiten und Zuständen als praktikabler therapeutischer Ansatz anerkannt werden wird. Einige der durchgeführten klinischen Studien könnten jedoch als anekdotische klinische Studien angesehen werden, und die zukünftige empfohlene klinische Anwendung von Wasserstoff zur Behandlung einer bestimmten Indikation könnte vergleichende, doppelblinde, randomisierte klinische Studien gemäß den Leitlinien für die klinische Dokumentation neuer Arzneimittel erfordern. Die künftig empfohlene klinische Verwendung von Wasserstoff erfordert die medizinische Qualität von Wasserstoffgas. Darüber hinaus erfordert die medizinische Verwendung von Wasserstoff sichere, effiziente und praktische Wege der Verabreichung an den Patienten, die durch technologische Innovationen, z. B. im Rahmen der Nanomedizin, realisiert werden könnten.
Autor:
Dr. med. Franz-Josef Schingale
Links: