Die Kraft der inneren Bilder – Imagination in der Krebstherapie

Die Kraft der inneren Bilder – Imagination in der Krebstherapie

Was sind Imaginationstechniken und wie funktionieren sie?

Die Auswirkungen psychischer Faktoren auf immunologische Prozesse und die Fähigkeit des Körpers, Krebstumore zum Verschwinden zu bringen, werden von einem medizinischen Forschungszweig untersucht, der als „Psycho-Neuro-Immunologie“ bezeichnet wird. Eine seiner Wurzeln ist die Arbeit des russischen Physiologen Matalnikov, der in den 30er Jahren am Pasteur-Institut in Paris arbeitete.
Matalnikov wies nach, dass das Immunsystem von Labormäusen konditionierbar war. Ähnlich wie es Pavlov gelungen war, einen Hund dazu zu bringen, beim Anschlagen einer Glocke Speichel zu produzieren, konnte Matalnikov in seinen Experimenten die Anzahl der weißen Blutkörperchen seiner Labormäuse durch akustische Signalreize verändern. Damit wies er nach, dass das Immunsystem psychisch beeinflussbar ist.
Jeder Klient unterscheidet sich durch Persönlichkeitsstruktur, Lebensgeschichte, Weltbild, Krankheit und Krankheitsverlauf. Daher sehen wir immer den Menschen als Individuum vor uns. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Therapieziele und der Weg zum Ziel.

Die Verbesserung der Lebensqualität ist das Hauptziel unserer Interventionen bei Menschen, die an einer der verschiedenen Formen von Krebs erkrankt sind.

Imaginationen, Visualisierungen, Traum –und Phantasiereisen haben seit jeher in der Geschichte der Heilkunst ihren festen Platz.

Das Meditation und das Visualisieren aufsteigender Bilder heilsam ist, ist seit tausenden von Jahren bekannt und die wohl älteste Form des Heilens auf diesem Planeten.

In den Siebziger Jahren erkannte ein amerikanischer Radiologe, Dr. Carl O. Simonton, das Krebspatienten, die regelmäßig und gezielt Imaginationen in ihrem eigenen Körper durchführten, sich dabei den Tumor bildlich vorstellten und diesen vor ihrem inneren Auge zerstörten, einen wesentlich positiveren Krankheitsverlauf zeigten, die Nebenwirkungen von Maßnahmen wie Chemotherapie und Bestrahlung besser vertrugen, insgesamt eine längere Lebensdauer hatten und es in sehr vielen Fällen zu vollständigen Heilungen kam.

In den Anfängen seiner Arbeit von Seiten der Schulmedizin stark kritisiert, wies er den Erfolg seiner Arbeit in zahlreichen Studien unumstößlich nach.

Heute wird sein Vorgehen in vielen Kliniken praktiziert. Seine Techniken finden sich unter anderem im Bochumer und Hildesheimer Gesundheitstraining.

Der Patient stellt sich zum Beispiel auf eine für ihn passende Weise vor:
der Körper sei stark und weise,
die weißen Blutkörperchen seien stark und zahlreich,
der Krebs sei schwach und leicht aus dem Körper zu entfernen,
den Krebs als Boten, der eine wichtige Information für ihn beinhalte,
die medizinische Behandlung sei sinnvoll und hilfreich,
die gesunden Körpergewebe seien stark und stabil, sie könnten den Nebenwirkungen der Chemotherapie widerstehen,
alltagspraktische Veränderungsschritte,
der Schmerz ändere seine Intensität, seine Bedeutung oder Beschaffenheit,
den Zustand der vollkommenen Gesundheit.

Albert Schweitzer sagte einmal:

„In jedem Menschen lebt ein guter Arzt“.
Eine der Hauptaufgaben der psychotherapeutischen Arbeit mit Krebskranken ist die Bestärkung ihrer Hoffnung in die Möglichkeit der Heilung. Wir verstehen unter Hoffnung in diesem Zusammenhang „die Überzeugung, dass Dinge und Ziele erreichbar sind, egal wie groß oder klein die Wahrscheinlichkeit dafür ist“. Eine gesunde Form der Hoffnung für Krebskranke ist nicht die Überzeugung, dass er auf jeden Fall gesund werde, sondern die Überzeugung, dass er gesund werden könne.
Hilfreich ist für den Krebspatienten alles, was seinen Glauben an seine Selbstheilungskräfte, sein Vertrauen in den Sinn seines Daseins und seine Geduld mit sich selbst fördert.

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