Die gesundheitliche Prävention richtet ihr Hauptaugenmerk auf die Lebensbereiche Ernährung, Bewegung und Denken. Die Reihenfolge dieser Begriffe stellt jedoch nicht die Rangliste der Bedeutung dar. Was manchem unter Umständen nicht auf Anhieb logisch erscheint, ist die Rolle, welche „das Denken“ in diesem Prozess einnimmt.

Das was uns Menschen so besonders erscheinen lässt und uns über den Rest der Säugetiere erhebt, ist die Fähigkeit des kreativen Denkens und des freien Willens, ganz pauschal ausgedrückt. Wir besitzen die Fähigkeit auf Grund rationaler, intellektueller Gehirnleistungen, kreative Entscheidungen zu treffen und daraus Handlungen für die Zukunft abzuleiten. Dieser Umstand sollte im Grunde genügen, um erkannte, sinnhaltige, für unser Überleben und unsere Gesundheit wichtige Aktionen, direkt in die Tat umzusetzen. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Die Grundlage dafür finden wir in der Funktion unseres Gehirns. Dieses ist im Wesentlichen mit einem Computer zu vergleichen. Informationen werden aufgenommen, verarbeitet, gespeichert und bei Bedarf abgerufen. Das Grandiose dabei ist, jeder Eindruck den ein Mensch wahr nimmt, ist für immer da eingebrannt. Das sorgt für eine unvorstellbare Datenmenge. Jedoch ist das Gehirn nicht in der Lage, jede Information immer und überall in unsere Gedankenarbeit einzubeziehen. Dafür ist es zu langsam. Aus diesem Grund werden ganze Informationsgruppen zu Mustern zusammengefasst, die einmal festgelegt und abgespeichert Ihr ganzes Leben als sog. Subroutinen“ in Ihrem Alltag selbständig mitlaufen, ohne dass Sie sich großartig Gedanken darüber machen müssen. Ess- und auch unser Bewegungsverhalten fallen darunter.

Möchte man nun diese alten Muster ändern, bedarf es einer Löschung der ursprünglichen Muster und einer Neuprogrammierung des entsprechenden anderen Verhaltens.

Als Erstes ist es entscheidend, dass Sie sich im Klaren darüber sind, was bedeutet das neue Verhaltensmuster für mich überhaupt und welche Vor- bzw. Nachteile bringt es für mich mit sich. Sie benötigen einen Plan. So wie ein Architekt nicht in der Lage ist, ein Haus aus dem Kopf heraus zu bauen und dafür einen Plan erstellt, ist es auch für Sie sinnvoll, eine solche Strategie zu verfolgen.

5-Punkte-Plan:

• Was heißt Gesundheit für mich persönlich?
• Welche Vorteile habe ich durch eine „gesündere Lebensweise“ heute und in der Zukunft? Welche Vorteile ergeben sich für mein Umfeld?
• Welche ungünstigen Lebensweisen sind mir heute schon bewusst in Bezug auf Ernährung und Bewegung? Was würde mir am leichtesten fallen es zu ändern? Welchen Vorteil hätte ich dadurch? Was hält mich davon ab es zu ändern?
• Wie ist der Umgang mit meinen Mitmenschen? Welche Verhaltensweisen fallen mir auf, die ich als unvorteilhaft erkenne und welche Vorteile hätte eine Änderung? Was steht einer Änderung im Wege?
• Welche Belohnung gönne ich mir, wenn ich das eine oder andere hin zu einem optimierten Verhalten geschafft habe?

Abschließend möchte ich Sie dazu ermuntern! Schreiben Sie darauf los. Seien Sie konkret, keine Umschreibungen, benutzen Sie nicht die Formulierungen ich „muss“. Kein Mensch handelt begeistert unter Zwang. Schreiben Sie ich „will“ oder ich „werde“. Nehmen Sie zukünftige Veränderungen als Chance und nicht als Zwangsmaßnahme.

Viel Erfolg beim Umsetzen!