Partnerwahl – Wer passt zu wem?

Partnerwahl – Wer passt zu wem?

„Heute ist der Tag, an dem die einsamen Herzen zueinander finden. Wir wollen glücklich sein, dann wird es auch den Menschen besser gehen, und sie werden uns nicht mehr so …

… im Übermaß in sich hineinfressen“, fügt Ottokar von Spirelli hinzu. „Wir machen das ganz einfach.“ Er gibt der Kapelle ein Zeichen, und es erklingt ein Tusch, so laut und heftig, dass die Gespräche ersterben und alle aufhorchen. Spirelli ist inzwischen auf die Bühne gestiegen und sagt: „Liebe Freunde, ich freue mich, dass ihr heute alle vertreten seid. Wir wollen nun Spaß und Freude haben, bzw. eine Mords-Gaudi, wie die Knödl sagen würden. Wir stellen uns jetzt in zwei Reihen auf. Die eine Reihe wird von den Damen gebildet und steht von mir aus gesehen auf der rechten Seite, die andere Reihe sind die Männer, die stehen links. Wir machen einige Takte Musik, bis jeder seinen Platz gefunden hat.

“Der bayerische Defiliermarsch ertönt und bricht kurz darauf wieder ab. „So, und jetzt sucht sich jeder einen Partner für den nächsten Tanz. Aber, Moment, meine lieben Freundinnen und Freunde! Bitte lasst euch nicht von alten Gewohnheiten leiten. Ihr seid hierher gekommen, weil eure alten Beziehungen nicht stimmten, weil ihr einsame Herzen hattet, obwohl die meisten von euch nie für sich allein einen Menschen besuchen. Richtet euch nach euren Herzen, auch wenn ein einsamer Schmerz darin brennt. Sucht euch einen Partner, der euch auch in schwierigen Situationen nicht beschimpft, sondern so mit euch harmoniert, dass ihr zu eurem eigenen Spaß und Vergnügen und zum Segen für die Gesundheit der Menschen leben und euch verwandeln könnt. Sucht euch den Freund und die Geliebte, mit dem bzw. der zusammen ihr nicht nur im Mund gut schmeckt, sondern im Magen und Darm optimal verdaut und aufgenommen werdet.“„Jetzt wird`s spannend“, sagt Heikelin zu ihrem Freund Wolferl. Als erstes sehen sie, wie die Steaks zum Salat hinübereilen. Ottokar von Spirelli klatscht Beifall. Der Fisch schwimmt zum Spargel, der Rinderbraten zu den Möhren und Erbsen. Der Käse schnappt sich verliebt eine große, dicke Tomate, und das Brot hatte vergebens gehofft. Es muss sich mit der Butter begnügen, stellt aber bald fest, dass das durchaus nicht nur eine Kombination für Kriegszeiten ist.

Generell fällt auf, wie unwahrscheinlich beliebt sämtliche Vertreter des Gemüses und die verschiedenen Salatsorten sind. Sie passen zu allen anderen Lebensmitteln außer zum Obst. Das will immer für sich alleine auf leeren Magen gegessen werden. Die sehr zahlreich in allen Varianten vertretenen Früchte erklären: „Wir sind so schnell, uns hält doch nur jeder andere auf. Und das bekommt uns gar nicht. Wir müssen den Magen rasch wieder verlassen können, sonst gären wir.“In große Probleme kommen die Müsliflocken. Niemand außer Wasser will sie, etwas Zuneigung zeigt lediglich die süße Sahne. Alle anderen klagen. Die Früchte sagen: „Ihr haltet uns im Magen nur auf!“, Nüsse und Yoghurt stellen fest: „Mit euch zusammen werden wir nicht richtig verdaut. Unsere Ansprüche an den Magen sind zu unterschiedlich.“„Es kommt so weit, dass das Müsli und der Frischkornbrei ihren zu Unrecht erworbenen guten Ruf wieder einbüßen und in der Versenkung verschwinden, weil sie für sich allein gegessen nicht schmecken und in den üblichen Mischungen zu schwer verdaulich sind. Vormittags sollte man nur Obst essen oder – falls man keinen Hunger verspürt – am besten gar nichts“, sagt Devanelli. „Gerade viele Schulkinder mögen morgens nichts und wären zur großen Pause mit einem Apfel zufrieden. Wenn sie ihren eigenen Wünschen folgen dürfen, geht es ihnen am besten, und sie sind voll leistungsfähig. Leider werden sie von den Eltern und Lehrern häufig gezwungen, >etwas Gescheites< zu essen. Die Folge davon ist, dass sie müde und unkonzentriert werden und infolge des vielen Brotes und der Milchprodukte eine sogenannte Erkältung nach der anderen bekommen.

“Sehr einsam bleibt der Zucker und alles, was hauptsächlich aus ihm gemacht ist. Weder das Fleisch noch der Fisch, auch nicht Käse, Gemüse, Salate und Obst mögen ihn. „Er ist so aggressiv“, sagen sie. „Er raubt uns noch die Nerven, er nimmt uns alles weg, was wir selbst für die beschwerliche Reise durch Magen und Darm benötigen. Er macht die Menschen noch ganz verrückt, weil er alles durcheinander bringt und die Zähne auffrisst.“Die Abgeordnete der Früchte, Frau Isodora Banana, bringt es auf den Punkt: „Wir dulden niemanden unter uns, den die Menschen derart verunstaltet haben wie den Zucker. Wir wollen nicht einen Teil unseres Lebens in Fabriken zubringen, wo man uns unser Liebstes, all die guten Mineral- und Vitalstoffe, nimmt und uns so zusetzt, dass wir tot wieder herauskommen. Freunde, wehrt euch dagegen. Wenn wir nichts unternehmen, sehe ich schwarz für die Zukunft der Menschen. Sie rennen in ihr eigenes Verderben.“Viele im Saal klatschen stürmisch Beifall, es fällt aber auf, dass sich Weißbrot und anderes Gebäck, Nudeln, Knödel und alle Braten und Wurstsorten auffällig zurückhalten. „Auf die trifft die Feststellung von Frau Banana ja auch zu“, sagt Frau Schnuller, „kein Wunder, dass sie den Mund halten.

“Weitere Abenteuergeschichten über gesundes, genussreiches Essen finden Sie in dem Buch „Melone zum Frühstück“ von Dr. D. O. Weise, erschienen im TABULA SMARAGDINA VERLAG, ISBN 3-9802471-1-2. Bezug über den Buchhandel oder direkt beim Verlag, TABULA SMARAGDINA VERLAG – Inh. K. Bäsmann, Inzenham 1a, 83134 Prutting.

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