Was ist Krankheit und mit welchen Maßnahmen kann man Vorsorge treffen um nicht in den Bereich der Krankheit und des Unwohlseins zu gelangen?

Krankheit ist immer ein Ungleichgewicht über längere Dauer. Kurzfristige Zeiträume verkraftet jeder Körper, jede Seele und jeder Geist. Hält dieser Zustand aber zu lange an ist entweder von dem einen zuviel oder von dem anderen zu wenig da, so geraten die Waagschalen außer Kontrolle und der Organismus droht auseinander zubrechen. Es gibt kein Miteinander mehr!

Das Gleichnis mit den Waagschalen ist ein gut gewähltes. Denn wir Menschen sind immer bereit, alles in unsere Waagschalen des Lebens zu werfen. Alles wiegen und wägen wir ab. Alles wird bewertet und für leicht oder schwer empfunden. Jeder Vorgang in unserem Leben wird eingeordnet, untergeordnet und analysiert. Die Leichtigkeit des Seins ist vielen von uns schon verloren gegangen. Immer und überall leben wir nach dem Prinzip des Gefallenwollens.

Genau hier, wenn nicht schon früher, beginnt das Verständnis der TCM. Leben heißt nicht nur funktionieren, sondern auch dies gerne und mit Begeisterung und ohne Zwang, nach dem eigenen Empfinden und der Intuition tun zu wollen.

Das Gleichnis der Waagschalen kann uns aber auch den Ausgleich von Yin und Yang erkennen lassen. In der Mitte das sprichwörtliche Zünglein an der Waage, nämlich das Qi. Wobei Yang für Wärme, Qi für Energie und Yin für Substanz steht. Sie sehen: das Qi, die Energie, wacht über Yang, die Wärme, und Yin, die Substanz.

Genauso sollten wir es mit unserem Leben halten. Mit unseren Kräften (Energien) haushalten, damit unsere Wärme und alles was diese ausmacht erhalten bleibt, damit unsere Substanzen (Blut, Säfte, Knochen, Haare, Haut etc.) unser Körper – auch dieser ist Substanz , uns erfreuen.

TCM möchte nicht nur mit Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhalten, sondern auch den Geist und die Seele behandeln. Auch diese beiden gehören dazu, wenn es heißt, mir geht es gut! Ich erfreue mich an meinem Leben und mache für mich das Beste daraus. Nämlich genau das, was ich mir für mich wünsche.

Gerne bin ich bereit, Ihnen in einem Vortrag dies, zusammen mit detaillierteren Angaben zu Yin, Yang und Qi sowie einige Anregungen für Essen, Trinken und Lebensführung zu geben.

Und nun zu einem Rezept, welches Ihnen sowohl Yang, Qi und Yin wieder in das richtige Ausmaß bringt. Gerade jetzt richtig, wo die Hitze der vergangenen Julitage mit austrocknendem Schwitzen, die anschließende Abkühlung mit leichten Sommerschnupfen und die bevorstehende neue Jahreszeit, nämlich der Herbst von uns ein Umstellen auf kürzere Tage und schon etwas längere Nächte abverlangt.

Hühnersuppe mit Gemüse bzw. Hühnerbrühe mit Gemüse

Zutaten:
Adukibohnen (können weggelassen werden), Suppenhuhn, wenn möglich frisch nicht eingefroren (Bio noch besser), Karotte, Sellerieknolle, Lauch, Ingwer, Beifuss, Wakamee Algen, Dinkel

Vorbereitung:

1 Tasse Akudibohnen in kaltem Wasser mehrere Stunden oder über Nacht einweichen. Etwa 1 l kaltes Wasser in einem Topf aufsetzen; ein Suppenhuhn darin zum Kochen bringen; einige Minuten köcheln; das ganze Wasser weggießen, den Topf säubern, das Fleisch mit heißem Wasser abbrausen (dadurch erspart man sich das Abschäumen); das Huhn erneut mit 1 l heißem Wasser aufsetzen und köcheln, 1 Karotte, 1 kleine Sellerieknolle, 1 kleine Lauchstange grob zerkleinert, 1 Stück Ingwer in Scheiben geschnitten, ½ TL Beifuss, einen Streifen Wakamee, die Adukibohnen ohne Einweichwasser, 1 Tasse Dinkelkörner nacheinander unter kurzem Rühren zufügen: etwa 2-6 Stunden köcheln lassen (wenn man das Fleisch anderweitig verwenden möchte, sollte man es nach etwa 1,5 Stunden herausnehmen und entbeinen, dann die Knochen wieder in die Brühe geben und weiter köcheln lassen); danach die Brühe durch ein Sieb geben und alle festen Bestandteile wegwerfen.

Hinweis:
Je länger die Brühe gekocht hat, umso erwärmender, aber auch nährender ist sie. Im Kühlschrank ist sie auch nach dem Abkühlen 3-4 Tage haltbar.

Die Brühe kann heiß getrunken werden oder als Grundlage für Suppen mit frischem Gemüse, Getreide oder Kartoffeln verwendet werden.

Sie sehen, auch hier wird dem Verlangen des Körpers, der Seele und des Geistes Rechnung getragen. Es wird Wärme gegeben, Energie zugeführt und Substanzen werden aufgefüllt.

Guten Appetit

Ihre Helga Charlotte Kelch

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