ADS und ADHS oder „die homöopathische Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen bei Kindern“

ADS und ADHS oder „die homöopathische Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen bei Kindern“

von HP Michael Leisten 
www.homoeopathie-hof.de

Sebastians Verhalten ist fast ausnahmslos „unsozial“; mit anderen Kindern fängt er immer Streit an. Altersgemäß spielen kann er nicht. „Mitnehmen – z.B. zum Einkaufen – kann ich ihn auch kaum, da es passieren kann, dass er ganz spontan ein Regal mit seinem ausgestreckten Arm abräumt.“ (Mit schlechter Erziehung hat dies wenig zu tun! Trotz bester Vorsätze und größter Anstrengungen können diese Kinder nicht anders.

Sehr ausgeprägte Legasthenie laut entsprechender Tests; besucht deswegen eine Sonderschule. Für Hausaufgaben braucht Sebastian etwa 4-6 Stunden, wo andere Kinder in einer halben Stunde fertig sind. Er ist nicht fähig, sich zu konzentrieren.

Intervention bei Sebastian nach ausführlicher Anamnese in meiner Praxis

1. Arzneimittelwahl: Sulfur LM18, alle 2 Tage morgens,

5 Tropfen auf ein Glas Wasser, nur 1 Schluck; anschließend 6 Wochen LM 24, alle 2 Tage 3 Tropfen (Wasserglas).

Verlauf: „Gut geht’s, so ‚was Tolles! ’s ist wie Urlaub für mich.“ (Mutter). Sebastians Verhalten ist einwandfrei. Spielt mit ande­ren Kindern. Ist verständig. Kleine Diätfehler verursachen keine großen Reaktionen mehr. Sebastian wächst und nimmt zu (war vorher recht klein und schmächtig)! Blähungen unauffällig. 2x Würmer gehabt (je einmal unter LM 18 und LM 24); verschwanden nach 3 Tagen von alleine ohne Akut­behandlung (Rückspulungsprozeß des Heilungsverlaufs nach der Hering’schen Regel). Deutlich bessere Kon­zentration. Schreibt „Einser“ in der Schule (früher in jedem[!] Wort Fehler gemacht). Keine Dauermüdigkeit mehr. Der Psychologe meint: „Sebastian ist nicht so schwer dran.“

Nach immer wieder erfolgten Folgegesprächen stagnierte der Fall. Kopfrollen vor dem Einschlafen geblieben. Verträgt Eier und Haselnüsse – Diät wurde gelockert.

Nun ausge­prägtes Verlangen nach Fleisch, Rinderwurst und Rinder­schinken.

2. Arzneimittelwahl: Tuberculinum bovinum LM18, alle 2 Tage abends, 4 Tropfen (Wasserglas).

Verlauf: Diät kann weiter gelockert werden. Isst ganz normal mit. Rollt nicht mehr mit dem Kopf. Sein Verhalten ist weiterhin einwandfrei und stabil. Schule macht Spaß. Nach etwa drei Monaten erneuter Legasthenietest beim Psychologen mit dem Ergebnis: „Sebastian ist kein Legastheniker.“

Mittel läuft bis her.

HP Michael Leisten

ist Heilpraktiker mit dem Schwerpunkt Klassische Homöopathie und seit über 14 Jahren in eigener Praxis tätig. Er ist Leiter der Akademie der

Klassischen Homöopathie (Homöopathie-Hof) und Autor verschiedener Bücher zur Klassischen Homöopathie sowie Dozent und zertifizierter Supervisor.

Warum dieser Artikel:

Weil die Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen die häufigsten psychischen Erkrankungen, bzw. Störungen sind und sehr viel Leidensdruck bei den betroffenen Kindern, ihren Familien und dem sozialen Umfeld hervorrufen.

Weil die Toleranz in den pädagogischen Einrichtungen immer geringer wird

Weil die Hemmschwelle des Einsatzes von psychogen wirkenden Medikamenten immer weiter sinkt, weil die Folgen von Verhaltensauffälligkeiten und Lernstörungen Auswirkungen und Konsequenzen für das gesamte weitere Leben haben

weil die Klassische Homöopathie bei der Behandlung dieser Beschwerden ein höchst effektives Instrument darstellt.

Alle Erkrankungen, die durch eine Selbstregulation des Organismus geheilt werden können, sind für eine homöopathische Behandlung geeignet, wie:
Funktionsstörungen und chronische Erkrankungen aller Art, Allergien, Abwehrschwäche, Infektneigung, alle Arten von psychisch bedingten bzw. psychosomatischen Erkrankungen, Zyklusstörungen (Dysmenorrhoe) und klimakterische Beschwerden, Beschwerden während der Schwangerschaft und zur Vorbereitung auf die Geburt.

Sehr hilfreich ist Homöopathie bei allen Erkrankungen im Kindesalter. Kinder reagieren sehr gut auf homöopathische Mittel. Diese helfen oft Antibiotika, Schmerz- und Fiebermittel zu vermeiden. Nach Antibiotika -Behandlung ist das Kind oft geschwächt und bekommt leicht wieder einen Rückfall, während bei einer Heilung mithilfe homöopathischer Mittel das Immunsystem des Kindes gestärkt hervorgeht.

Bei Verhaltensstörungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern (wie ADHS) sollten Sie unbedingt einen homöopathischen Behandlungs-Versuch unternehmen, bevor Sie starke Medikamente einsetzen, denn diese unterdrücken nur die Hyperaktivität bzw. Verhaltensstörungen und müssten jahrelang eingenommen werden! Dagegen könnte eine ganzheitliche Behandlung mit homöopathischen Hochpotenzen, Ernährungsberatung und speziellen Verhaltensmaßnahmen die Kinder wieder ins seelische Gleichgewicht bringen.

Besonders wenn Ihnen die bisherige schulmedizinische Therapie keine befriedigende Heilung verschaffen konnte, wenn Sie ihre Kinder bzw. sich selbst nicht mit starken Medikamenten belasten wollen, ist eine homöopathische Behandlung in jedem Fall einen Versuch wert.
Vergessen Sie nicht: die meisten schulmedizinischen Medikamente vermögen nur die Symptome zu verringern, wirken also nur symptomatisch. Sobald man sie absetzt (Schmerzmittel, Rheumamittel, Mittel gegen Allergien, gegen erhöhten Blutdruck usw.) kommen die Beschwerden wieder. Im Gegensatz dazu kann die richtig verordnete homöopathische Arznei die Beschwerden durch eine gezielte Anregung der körpereigenen Heilungskräfte ursächlich heilen.

In der Klassischen Homöopathie werden die Selbstheilungskräfte des Menschen aktiviert. Gerade die jüngsten Erkenntnisse der Neurowissenschaften haben uns die Funktionsweisen der Motivationssetzung/Impulssetzung – also der Homöopathie – erstmalig wissenschaftlich nachvollziehbar belegt. Dieser Impuls zur Selbstheilung wird in den Konsultationen mit Kindern besonders spezifisch gesetzt.

Die Impulssetzung ist in den unterschiedlichen Entwicklungsstufen verschieden. Klassische Homöopathie bietet gezielte Möglichkeiten, die Entwicklung im Kindes- und Jugendalter zu unterstützen und zu optimieren. So können Entwicklungsverzögerungen im Kleinkindalter, Infektanfälligkeit und Verhaltensauffälligkeiten durch das auf das jeweilige Kind abgestimmte (ähnlichste) Arzneimittel behandelt werden. Im Schulalter spielen oft Konzentrationsschwierigkeiten, Lernprobleme und Auffälligkeiten wie Hyperaktivität eine Rolle.

Durch gezielte Unterstützung der kindlichen Entwicklung haben bereits viele Eltern ihren Kindern mit der klassischen Homöopathie einen soliden und gesunden Grundstein für ihr weiteres Leben gelegt.

Beschreibung des Störungsbildes

Hyperkinetische Störungen oder auch Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörungen stellen neben den aggressiven Verhaltensstörungen (Störungen des Sozialverhaltens) die häufigsten Auffälligkeiten im Kindesalter dar.

Die Kernsymptome sind eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsstörung, Ablenkbarkeit), der Impulskontrolle (Impulsivität) und der Aktivität (Hyperaktivität). Störungen der Aufmerksamkeit zeigen sich vor allem darin, dass Aufgaben frühzeitig abgebrochen werden, insbesondere bei Beschäftigungen, die einen kognitiven Einsatz erfordern sowie fremdbestimmt
sind, wie beispielsweise Hausaufgaben.

Im Zusammenhang mit der hyperkinetischen Störung ist es von Bedeutung, zwischen selektiver Aufmerksamkeit (also der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf aufgabenrelevante Reize zu fokussieren und irrelevante Reize zu ignorieren) und Daueraufmerksamkeit (als der Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe über die Zeit aufrecht zu erhalten) zu unterscheiden. Unter Impulsivität versteht man das plötzliche Handeln ohne zu überlegen oder auch die Unfähigkeit, abzuwarten und eigene Bedürfnisse aufzuschieben.

Als Hyperaktivität wird verstanden, dass sich eine desorganisierte und überschießende motorische Aktivität, sowie exzessive Ruhelosigkeit zeigt, die insbesondere in Situationen auftritt, die ein hohes Maß an eigener Verhaltenskontrolle erfordern. Neben den
Kernsymptomen, die in unterschiedlicher Intensität in verschiedenen Lebensbereichen (Familie, Schule und Gleichaltrige) auftreten können, liegen häufig aggressive Verhaltensauffälligkeiten, emotionale Auffälligkeiten, Entwicklungs- und Schulleistungsstörungen sowie Störungen der
Familieninteraktion und der Familienbeziehungen vor.

Außerdem sind oppositionelle Verhaltensstörungen und aggressive oder dissoziale Störungendes Sozialverhaltens die häufigsten komorbiden Störungen, die häufig beobachtet werden, u. a. Angststörungen, Beziehungsstörungen, Lern- und Schulleistungsdefizite sowie Ticstörungen.Insgesamt sind hyperkinetische Störungen häufig eine erhebliche Beeinträchtigung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in mehreren Lebens- und Funktionsbereichen. Somit stellen sie ein erhebliches Chronifizierungsrisiko bis ins Erwachsenenalter dar.

Daneben finden sich aber auch positive Eigenschaften:
Ideenreichtum, hohe Intelligenz, künstlerische Kreativität, Begeisterungsfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeitssinn.

Weitere spannende Berichte

Nach oben